
Herzratenvariabilität (HRV) Messung
Mit deinem persönlichen Herz- Soundtrack
Das Herz gesunder Menschen schlägt – im Gegensatz zu der allgemeinen Annahme – in Bezug auf den Abstand zwischen den einzelnen Schlägen nicht exakt regelmäßig, sondern dezent unregelmäßig.
Das Herz zeigt von Schlag zu Schlag Variationen. Die Variationsbreite der Herzfrequenz von Schlag zu Schlag ist die so genannte Herzratenvariabilität (HRV).
Mittels einer HVR Messung kann man sich einen Überblick schaffen:
-
wie gut der dein Körper regenerieren kann (auch nach dem Sport)
-
wie hoch dein Langzeit Stresslevel ist
-
wie hoch ist dein Kurzzeit Stresslevel ist
-
wie gut du mit Stress umgehen kannst (Biegsamkeit)
-
wie viel Energie noch im Keller steckt
-
wie schnell sich dein Körper von kurzfristiger Leistung erholt.
-
wie viel Lebendigkeit in die steckt
Was ist Herzfrequenzvariabilität (HRV)?
Die Umsetzung körpereigener Schwingungen in Musik geschieht auf der Grundlage einer Analyse der Herzfrequenzvariabilität (HRV). Die Herzfrequenzvariabilität ist eine in der wissenschaftlichen Medizin seit vielen Jahren etablierte Analysemethode und beschreibt die Veränderlichkeit der Herzfrequenz. Diese wird durch die rhythmisch wechselnde Aktivität des parasympathischen und sympathischen Anteil des autonomen Nervensystems (ANS) reguliert. Die HRV wird heutzutage als ein Globalindikator für die Regulationsfähigkeit des Menschen gesehen.
Das Herz gesunder Menschen schlägt – im Gegensatz zu der allgemeinen Annahme – in Bezug auf den Abstand zwischen den einzelnen Schlägen nicht exakt regelmäßig, sondern dezent unregelmäßig (siehe Grafik).

Das Herz zeigt von Schlag zu Schlag Variationen. Dies ist sinnvoll, da der Organismus und damit auch das Herz unter ständigem Einfluss externer und interner Reize stehen. So führt zum Beispiel eine Stresssituation, ausgelöst durch körperliche und/oder psychische Belastungen, zu einer Anpassungsreaktion des Herzens und zeigt sich u.a. in einer Abnahme der Variationsbreite der Herzfrequenz von Schlag zu Schlag, wohingegen die Variationsbreite unter Ruhe zunimmt. Die Variationsbreite der Herzfrequenz von Schlag zu Schlag ist die so genannte Herzfrequenzvariabilität oder Herzratenvariabilität (HRV).
Die HRV resultiert aus dem Einfluss auf den Sinusknoten als Taktgeber” des Herzens unter anderem durch das Zusammenspiel von Sympathikus und Parasympathikus. Der Parasympathikus (Vagus) übernimmt dabei eine vorwiegend hemmende Wirkung (hier: Abnahme der Herzfrequenz), während der Sympathikus eine aktivierende Funktion hat (hier: Zunahme der Herzfrequenz). Sympathikus und Parasympathikus bilden das autonome Nervensystem, welches sowohl durch zentrale Mechanismen (Gehirn), wie auch durch eine Rückkopplung aus der Peripherie (Organe) beeinflusst wird. Dadurch werden über die Messung der HRV sowohl Aussagen über zentrale Steuerungsmechanismen (Gehirn), als auch über die Organ-Situation gewonnen.
Parasympatikus
Der Parasympatikus generell für Erholungsreaktionen, Energiespeicherung, Verdauung sowie Schlaf und Aufbau (trophotrope Wirkung) zuständig. Er senkt den Blutdruck und verringert den Puls (bradykarde Wirkung).
Der Hauptspieler des Parasympathikus ist der Vagus, der zehnte Nerv vom Hirnstamm, manchmal auch als Fächernerv beschrieben. Durch das Einatmen wird seine Funktion gemindert und beim Ausatmen, (nach dem Motto „lass mal Dampf ab“) kann sich der Vagus entfalten.
“Learn how to exhale, the inhale will take care of itself.”
Sympathikus
Die Hauptfunktionen des Sympatikus ist vor allem aktive Vorgänge zu steuern, man spricht häufig von den sogenannten „fight and flight“ Mechanismen. Er ist zuständig für die Energiebereitstellung, Energieentladung, abbauende Stoffwechselprozesse (ergotrope Wirkung), die Atmung, sowie die Beschleunigung des Herzschlages (tachykarde Wirkung) und Erhöhung des Blutdrucks. Der Sympathikus versetzt den Organismus in eine erhöhte Handlungsbereitschaft, er steigert den Blutglukosespiegel, um rasch eine verfügbare Energiequelle sicherzustellen. Des Weiteren steigert er das Aufmerksamkeitslevel bzw. die Konzentrationsfähigkeit des Menschen.
ANS
Das autonome (unwillkürliche System), auch vegetatives Nervensystem genannt, umfasst jenen Teil unseres Nervensystems, der für die Aufrechterhaltung der unwillkürlich ablaufenden lebensnotwendigen Vorgänge zuständig ist, wie zum Beispiel Tätigkeiten von Herz, Lunge, Magen, Darm, Harnblase und Blutgefäßen. Das autonome Nervensystem hat des Weiteren die Aufgabe, das Verhalten des menschlichen Körpers so zu regulieren, dass Aktivität und Entspannung im Gleichgewicht bleiben. Dies wird durch das antagonistische Zusammenspiel von Parasympathikus und Sympathikus erreicht.
Zusammengefasst bedeutet das, je höher die HRV ist, desto schneller und flexibler passt sich das Herz den internen und externen Einflüssen an, und desto besser ist die Reaktion des Organismus auf die Umwelt.
Angestrebt wird demnach ein optimales Zusammenspiel von Parasympathikus und Sympathikus als Ausdruck einer optimalen Adaptationsfähigkeit des Organismus. Eine geringe HRV zeigt hingegen ein eingeschränktes Anpassungsvermögen des Organismus an und deutet möglicherweise auf gravierende gesundheitliche Einschränkungen hin, wie beispielsweise Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, psychische Erkrankungen, Neuropathien und Krebs. Vergleichbar ist die HRV mit dem Parameter Fieber: Verschiedene Erkrankungen können sowohl durch Fieber, wie auch durch eine Reduktion der HRV angezeigt werden, wobei eine Vielzahl von Ursachen für die Veränderungen beider Parameter verantwortlich sein können.